Klappentext:
Eine Diebin, eine Prinzessin, eine Rebellin auf der Flucht - innerhalb weniger Wochen hat sich Mares Welt komplett gewandelt. Denn sie ist anders: Trotz ihren "gewöhnlichen" roten Blutes besitzt sie übernatürliche Silber-Kräfte. Sie ist die Blitzwerferin. Und nur darauf kann sie sich verlassen, das hat sie in ihrer Zeit am Hof schmerzlich gelernt.
In einer Welt in Aufruhr, wo Freunde zu Verrätern werden und Liebe sich in Hass verwandelt, kennt Mare nur ein Ziel: Die zu finden, die so sind wie sie, rot und silbern. Denn sie könnten alles verändern. Das weiß auch der neue Silberkönig, ihr einstiger Vertrauter, und eröffnet die Jagd. Aber schnell wird klar, dass er eigentlich nur eines will - und zwar um jeden Preis: Mare.
Nun denn, dann wollen wir mal.
Bei diesem Buch ist mein Gemüt sehr zweigeteilt, das gebe ich offen zu. Es gehört für mich zu der Sorte Bücher, für die man Ewigkeiten braucht sie zu lesen weil man keine Motivation dafür hat, aber wenn man sie dann erstmal in die Hand genommen hat, will man nicht mehr aufhören. So ungefähr erging es mir nämlich mit diesem Band.
Die Story an sich war gut, nachvollziehbar und hatte auch einiges an Tiefe, dass was mich eigentlich gestört hat war, dass die Geschichte manchmal zu sehr auf eine Karte gespielt hat. Ein kleines Beispiel wäre zum Beispiel, dass wann immer sie in Gefahr raten, Mare sich herausstechen lässt, in dem sie ihre ach so große Besonderheit betont. Ist eine plausible Vorgehensweise und in der Realität würde man es wahrscheinlich auch machen. Aber dadurch, dass wir hier nicht in der Realität sind, ist es eher ermüdend, wenn man dieses Szenario auf jeder dritten Seite lesen muss. Und damit kommen wir zu meinem nächsten Kritikpunkt: denn nein, mit "auf jeder dritten Seite" habe ich nur bedingt übertrieben. Das gesamte Buch spielt innerhalb nur Kürzester Zeit. Es gibt nur ein zwei Momente wo dargestellt wird, dass die Wochen oder Monate nur so geflogen seien. Ansonsten spielen sich die Ereignisse immer jeweils innerhalb nur weniger Tage ab. Das kann einen mächtigen Spannungsbogen ziehen, hat aber auch zur Folge, dass man spätestens ab der Hälfte des Buches eher gelangweilt ist von all der Dramatik. Was hier in diesem Buch nämlich dadurch verloren gegangen ist, sind die zwischenmenschlichen und normalen Situationen. Es gibt viel Spannung, Action, Handlung etc. Die ruhigen und entwickelnden Szenen sind dafür Raritäten und wenn sie dann vorkommen, bestehen sie entweder aus innerlicher Verneinung, Selbstmitleid oder Wahnsinn 8in meinen Augen).
Was man aber dem Buch auf jeden Fall lassen muss, sind die Charakterentwicklungen. Ich weiß, dass das jetzt widersprüchlich zu meinen letzten Sätzen im letzten Absatz wirkt, aber es ist doch war. Alle Protagonisten haben einen spürbaren Wandel durchlebt, der die Charaktere dem Leser noch näher bringt, da diese Veränderungen vor allem auch realistisch und nachvollziehbar sind. Und da denke ich, liegt eine große Kunst drin, diesen schmalen Grad nicht zu verlieren. Besonders beeindruckend fand ich die verschiedeneren Erkenntnisse bezüglich Mare und Cal. Dadurch, dass man die Geschichte aus Mare's Perspektive erlebt, kennt man ihre Gedankengänge und den Weg den sie geht um gewisse Entscheidungen zu treffen. Dabei muss ich selber ehrlich sagen. kam mir alles sehr verständlich und nachvollziehbar vor, ebenso wie der Figur (natürlich). Als gegen Ende jedoch sowohl Cal, als auch Julian Mare darauf hinweisen, was für Entscheidungen sie da eigentlich trifft und zu was für einem Menschen sie geworden ist, ist mir erstmals aufgefallen, wie absurd ihr Handeln eigentlich ist. eine Erkenntnis, die man erst mit der Figur selber hat. Sehr großartig gelungen wenn man mich fragt. Auch, weil es einem vor Augen führt, wie schnell man selber zu so einer Handhabung neigen könnte, währe man selber in der Situation.
Alles in Allem also eigentlich ein ganz angenehmes Buch, für das man sich nur hin und wieder zusammenreißen muss...
3,5/5
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